bin
beim sonnenaufgang
wird meine bergnase
gekitzelt
in mir die dunklen
spalten hell
gefüllt
mein see mit gold
und rosa überhäuft
darüber meine
wolken gezogen und zersaust
meine lüfte schmusen
umsäuseln die
zinnoberfarbenen blätter
die ich bin
bald vom baum gezupft
falle ich dem boden zu
der ich bin
tiefer hinein
bin ich das verbindende
pilznetz
und der durchlüftende wurm
bin der pflug
der die erde aufwirft
und ihr parfum
bin vergifteter boden
und verursachender mensch
bin menschheit
jahrtausendvoll mit erinnerung
in der stille
meines sternenmeers
bin ich die dunkelheit
bin die welle
die überströmt
und der wandel
in dem hoffnung liegt
bin das kreisende geheimnis
das sich moment für moment
wieder anders
erahnen lässt
spitzahorn-allee
gelbgrün in kugeln
die blüten
noch vor dem laub
breiten sie sich
in wellen vom wipfel
nach unten aus
wir mit hoffnung
gerundet
gehen darunter
weihnachtlich
andächtig
ein und aus
wenn sich birken
und fichten
im mastjahr
zusammen tun
fein stäubend
und klebrig
ein seltenes paar
sehen wir Dich
den teppich auslegend
oh über alles
das gelb streuen
auge und herzen
brennend von Dir
der regen hat
die stillgelegte
werkstatt der
worte
ins fliessen
gebracht
die neuen
weltenweisen
zum schwingen
verlinkt
wort und seele
ins zaumzeug
des JA gelegt
Februar 2020
Das Lungen-Mandala gestaltete sich als Initialweg durch die Sorgen um unsere menschlichen Lungen und die grünen Lungen der Erde. Es basiert auf Corona-Artikeln vom Bund, die in Lungenform ausgeschnitten, auf Papier geklebt, lasierend weiss übermalt und zum Mandala geformt wurden. Es misst 1,17 x 1,24 m und entstand in ca. 30 Stunden. Das Mandala entfaltete sich spontan, in einem meditativen Prozess, begleitet von Gebeten und Mantras. Es transformierte die anfänglichen Energien der Angst. Möge es unser Herz und unseren Atem zur Heilung beflügeln.